REVIEW : Arthur Buck - Musikexpress

14-06-2018 von ANDRÉ BOSSE

2/6

Ex-Wunderkind und Ex-R.E.M.-Gitarrist: von Maschinen betäubter Psych-Soul-Rock.

Der Buck heißt Peter, war mal bei R.E.M. und reiht seit dem Ende der Superband ein Projekt ans andere, damit ihm bloß nicht die bleierne Langeweile eines Musikmillionärs aufs Gemüt schlägt. Der Arthur heißt Joseph und galt in den Nullerjahren nach vorzüglichen Platten als potenzieller Nachfolger von Jeff Buckley, bevor er sich dann im Wirrwarr der Möglichkeiten verlor und artifizielle Alben aufnahm, die im Studio lebten, zu Hause aber platt aus den Boxen trudelten.

Die Lieder für dieses Duo-Debüt entstanden innerhalb weniger Tage in Mexiko, was immer Grund zur Sorge ist: Arthur und Buck sind Vollprofis. Und wenn diese den Vorsatz haben, mal wieder total spontan arbeiten zu wollen, geht das häufig in die Hose. So wie der erste Song „American Century“: Man hört solche Abgesänge an die US of A heute vielerorts, doch hier bleibt der bitterböse Soul-Rock erschreckend blass.

„I Am The Moment“ beginnt mit einer Akustikgitarre aus dem R.E.M.-Archiv, dann setzt eine ungelenke Rhythmusmaschine ein. Sowieso, die digitalen Drums auf ARTHUR BUCK bremsen den Spaß, rauben den Songs zwischen Rock, Blues und Psychedelia das Leben. Berührend ist die Platte nur, wenn die Maschine Pause macht, wie beim Hippie-Finale „Can’t Make It Without You“: Hier finden die beiden endlich den entrückten Laurel-Canyon-Sound, den man sich erhofft hatte. 



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